Vom Foto zum Lieblingsbild: warum Bildbearbeitung den Unterschied macht

Professionelle Bildbearbeitung in der Hundefotografie

Manchmal höre ich: „Wow, was für ein tolles Foto! Das muss in dem Moment perfekt gewesen sein!“ Und ja, manchmal gibt es genau diese Situationen, in denen einfach alles passt.

Aber was viele nicht sehen: Das, was du am Ende zu Gesicht bekommst, ist das Ergebnis aus einem gelungenen Foto und der passenden Bildbearbeitung. Beides erfordert ein hohes Maß an Know-How und Erfahrung. Doch gerade die richtige Bildbearbeitung kann aus einem Foto im Nachgang dein absolutes Lieblingsbild machen.

Meinen heutigen Beitrag widme ich daher dem Thema Bildbearbeitung und zeige dir, wie meine Bilder vor und nach der Bearbeitung aussehen. Und das Beste: am Ende wartet noch ein kostenloses E-Book auf dich, in dem ich dir noch mehr Einblicke zu einigen hier gezeigten Bilder gebe. Also, lass uns loslegen 🚀

 

#1 Was Bildbearbeitung für mich bedeutet

Vielleicht fragst du dich jetzt, warum du deine Bilder überhaupt bearbeiten solltest. Die Antwort für mich ist hier klar: weil du damit aus deinen Fotos noch so viel mehr herausholen kannst.

Du kennst das bestimmt: dein Foto auf deinem Display sieht anders aus, als die Szenerie direkt vor dir. Das in der Tiefe zu erklären würde den Rahmen hier sprengen. In Kurzform: deine Kamera nimmt in dem Sinne kein Foto auf. Deine Kamera rechnet optische Signale in ein Foto um. Und dabei können sich durchaus genau diese Unterschiede ergeben.

Gleichzeitig bietet dir die Bildbearbeitung die Möglichkeit, dem Bild deine persönliche Note, deine Gefühle und deine Wahrnehmung dieses Moments in das Bild zu bringen. Die beste Grundlage hierfür ist das Fotografieren im “Raw-Format”. Quasi das digitale Negativ eines Bildes. Es enthält alle Bildinformationen in ihrer Rohform und wirkt oft flach oder farblos. Aber genau das ist gewollt: So habe ich die volle Kontrolle darüber, wie das Foto später wirkt.

Jedes Bild, das du von mir bekommst, ist individuell bearbeitet. Kein Filter, kein Einheitslook. Ich arbeite immer vom Bild und seiner Stimmung aus. Denn ich will keine Massenware erzeugen, ich will Lieblingsbilder für dich und für mich.

 

#2 Mein Workflow in der Bildbearbeitung

Nach dem Fotoshooting mit deinem Hund beginnt der zweite Teil meiner Arbeit. Der, den du als Kund:in oft gar nicht siehst. Deshalb nehme ich dich hier einmal mit hinter die Kulissen meiner Bildbearbeitung und zeige dir, welche Schritte deine Fotos dabei durchlaufen.

  • Mit der richtigen Bildauswahl wird die Basis für die Bearbeitung gesetzt. Dabei achte ich auf technische Aspekte (z.B. Schärfe) und gleichermaßen auf die Bildwirkung insgesamt.

  • Jetzt legen wir das Fundament für unser finales Foto. Wir nutzen die Regler in Lightroom, die eine Auswirkung auf das gesamte Bild haben, wie z.B. Helligkeit, Weißabgleich oder Lichter.

  • In diesem Schritt passiert dann die Magie! Mit Tools wie Pinseln, Verlaufswerkzeugen und Masken bearbeite ich gezielt bestimmte Teile des Bildes, wie z.B. das Fell des Hundes. Dieser Schritt ist die kleinteiligste und aufwändigste Arbeit. Bringt aber auch den größten Effekt.

  • Der letzte Schritt findet bei mir immer in Photoshop statt. Hier nehme ich finale Anpassungen von Farben und Tonwerten vor, entferne störende Objekte oder füge einen leichten Effekt hinzu und schärfe das Bild für den Export nach.

 

#3 Vorher-Nachher-Vergleiche meiner Fotos

Ich kann ja viel erzählen, wenn der Tag lang ist. Daher zeige ich dir lieber sechs meiner Fotos und meinen letzten Outdoorshootings. Dabei zeige ich dir im ersten Schritt das ungeschönte Bild aus der Kamera und im zweiten Schritt dann die fertige Version nach meiner Bildbearbeitung. Dazu erkläre ich dir kurz, worauf ich bei der Bearbeitung Wert gelegt habe und warum.

Bild 1: “Where are you”

Bei diesem Foto ging es mir um zwei Dinge: einerseits will ich die schöne Lichtstimmung des Moments übertragen und auf der anderen Seite den Blick von Syra und ihre Spiegelung hervorheben.

Dazu habe ich vor allem mit Filtern und Masken gearbeitet, um Syra hervorzuheben, den Lichteinfall zu verstärken und den Blick durch eine Vignette gezielt zu lenken. Abschließend gibt der Orton Effect dem Bild noch ein bisschen mehr den schönen “Dreamy-Effect” und verstärkt die Bildwirkung und Story nochmals.


Bild 2: “Hier kommt Nutello”

Ein Actionfoto, wie ich es liebe! Hier habe ich in der Bildbearbeitung dafür gesorgt, dass der Fokus im Bild zu 100% auf Nutello und seiner dynamischen und süßen Pose liegt.

Dafür habe ich störende Elenente entfernt und den Blick mit einer Vignette und Verlaufswerkzeugen auf den Hund gelenkt. Gleichzeitig habe ich die Mimik des Hundes noch hervorgehoben, weil diese einen starken Einfluss auf das Bild hat. Außerdem habe ich das Foto stark zugeschnitten, um das Motiv noch stärker freizustellen.


Bild 3: “Like a Pro”

Der kleine Zappelphilipp Dexter in einem total schönen Fotomoment. Hier gefällt mir die Pose von Dexter einfach total. Das kombiniert mit der schönen Waldkulisse hat einfach geklickt.

In der Bildbearbeitung habe ich dann dafür gesorgt, dass Dexter in den Fokus der Betrachtenden rückt. Außerdem habe ich die Leine inklusive Halsband entfernt. Das habe ich deswegen gemacht, weil es dem Bild einfach nochmal einen schöneren Touch gibt. Außerdem hat mir das sehr auffällige Grün der Umgebung nicht so gefallen. Dank Farbkorrektur in Photoshop war das schnell erledigt und die Tonung gibt dem Foto einen edlen Look.


Bild 4: “Cute old Brownie”

Aufgrund des Alters und Gesundheitszustandes des Hundes haben wir dieses Foto im Garten gemacht. Daher war der Hintergrund sehr unruhig. Ein Ziel in der Bearbeitung war es, das Bild ruhiger und auch harmonischer zu gestalten.

Außerdem wollte ich die tollen Augen und das schöne Licht noch mehr hervorheben. Gerade die Augen des Hundes sind besonders und geben dem Bild noch einen besonderen Touch. Für das Licht ist der Orton Effect ebenfalls ein schönes Tool, um dieses noch weicher zu gestalten.


Bild 5: “My Precious”

Dieses Bild ist Teil einer Serie, bei der Pablo ordentlich im Wasser getobt hat. Aber natürlich nur mit seinem wertvollen Stock! Den hat er fleißig immer wieder aus dem Wasser geholt und mitgebracht.

Bei diesem Foto habe ich im ersten Schritt die Farben bzw. den Weißabgleich angepasst. Diese waren (mein Fehler) deutlich zu kühl im Vergleich zur Szene vor Ort. Außerdem hatte ich durch die Action den Bildschnitt etwas vernachlässigt. Um diesen ausgewogener zu gestalten, habe ich in Photoshop für mehr Platz auf der linken Bildseite gesorgt.


Bild 6: “Jurassic Park”

Pan fegt durch den Wald! Ein richtig schönes Actionfoto von einem wahnsinnig schönen Hund. Für dieses Foto hatte ich zwei Ziele: zum Einen sollte Pan als Star dieser Szene im Fokus stehen und zum Anderen wollte ich das sehr dominante Grün des Waldes etwas reduzieren.

Das erste Ziel habe ich durch Vignette, Radialverläufe und Masken erarbeitet. Dabei habe ich sogar noch den Wald direkt hinter Pan etwas aufgehellt, damit er sich noch besser von der Landschaft abhebt. Die Farbgebung habe ich in Photoshop mit Hilfe der Farbkorrektur angepasst, so dass das Bild insgesamt viel harmonischer wirkt.

 

#4 Warum ich so arbeite, wie ich arbeite

Das Thema Bildbearbeitung ist sehr, sehr subjektiv. Hier scheiden sich auch gern die Geschmäcker. Ich habe mir über die Jahre einen Stil angeeignet, den ich am ehesten mit “So viel wie nötig und so wenig wie möglich” beschreiben würde. Im Fokus steht bei mir eine natürliche Bearbeitung, die gleichzeitig die Emotionen des Moments verstärkt und herausstellt.

Daher verzichte ich ganz bewusst auf übertriebene Effekte, zu harsche Kontraste oder künstliche Farben. Auch das Austauschen von Himmeln oder Bestandteilen der Motive mache ich selten bis nie. Denn für mich zählt nicht Perfektion, für mich zählt Emotion. Es zählt die Persönlichkeit des Hundes und die Verbindung zwischen dir und deinem Hund, nicht mein Drang nach Perfektion oder die Zurschaustellung meiner Photoshop-Skills.

Ein wichtiges Credo, dass ich auch in meinen Coachings immer weitergebe lautet daher: “Weniger ist mehr”. Ich greife nur so weit in ein Bild ein, wie es notwendig ist, um die Geschichte zu erzählen, die das Bild darstellen soll. Denn wahre Emotionen entstehen nicht durch tolle Effekte, sondern durch Authentizität.

 

#5 Fazit & kostenloses E-Book

Das war es schon fast für heute wieder. Ich hoffe ich konnte dir anhand meiner sechs Beispiele einen guten Einblick geben, wie unterschiedlich Bildbearbeitung sein kann und wie gleichzeitig Abläufe trotzdem identisch sind. Für mich ist Bildbearbeitung mehr als nur ein letzter Schritt zum finalen Foto. Für mich ist die Bildbearbeitung ein kreatives Werkzeug, mit dem ich Bildern nicht nur meine Handschrift geben kann. Viel mehr ermöglicht es mir, die Szene so wiederzugeben, wie wir sie vor Ort erlebt haben.

Wenn du jetzt Lust auf mehr Einblicke zu meiner Bildbearbeitung hast, dann habe ich noch was für dich: ein kostenloses E-Book mit deinem Deepdive zu drei ausgewählten Fotos aus diesem Artikel. Darin zeige ich dir im Detail, wie ich bei der Bildbearbeitung vorgegangen bin. Dabei teile ich auch die genauen Einstellungen bei Lightroom, um dir ganz transparent zu zeigen, wie ich vorgegangen bin. Also, lade dir das E-Book direkt runter und lass dich ein wenig inspirieren ⬇️

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