Total unterschätzt und mächtig: Wie ich mit dem Crop-Tool mehr aus meinen Hundefotos heraushole ✂️
Viele der Fragen, die bei mir landen, haben mit einem Thema zu tun: Bildbearbeitung. Und dabei merke ich immer wieder, dass viele denken: „Das ist bestimmt total kompliziert.“ Man braucht komplexe Software, undurchsichtige Tools und am besten gleich noch ein abgeschlossenes Designstudium, nur um den eigenen Fotos mehr Wirkung zu geben.
Ja, Bildbearbeitung kann komplex sein. Und du hörst mich nicht sagen, dass man jemals „fertig“ ist. Ganz im Gegenteil: Ich hab unzählige Stunden (und noch mehr Euros) in meine Skills in der Bildbearbeitung investiert. Aber: es gibt auch die kleinen, feinen Tools, die mit ein paar Klicks richtig viel bewirken können.
Eines davon zeige ich dir heute: das Croptool. Ich erkläre dir, warum ich es bei fast jedem Bild nutze und gebe dir ein paar Tipps, worauf du beim Zuschneiden achten solltest (und was du besser lässt).
Bereit? Dann mal los ⬇️
1️⃣ Was ist das Crop-Tool eigentlich?
Mit dem Begriff “Coop-Tool” bezeichnet man ein Instrument, um den Bildzuschnitt deiner Fotos zu verändern. Dabei handelt es sich um ein absolutes Basic-Tool, dass es in jeder Software und sogar auf jedem Handy gibt. Auf dem Screenshot siehst du als Beispiel die eigene Foto-App meines iPhone im Bearbeitungsmodus, wo du auch die Funktion “Zuschneiden” findest.
Gerade weil dieses Tool überall verfügbar ist, verfällt man schnell dem Irrglauben, dass man hiermit keine große Wirkung erzielen kann und übersieht es schnell.
Aber damit ist heute Schluss! Und warum, das zeige ich dir in den nächsten Abschnitten.
Doch schnell noch einen Schritt zurück: was passiert denn eigentlich beim Croppen? Einfach gesagt: du legst den Bildausschnitt deines Fotos neu fest. Du schneidest überflüssige und ablenkende Elemente weg, verstärkst den Fokus auf dein Hauptmotiv oder kannst mehr Spannung in ein Bild bringen. Das Beste an dem Crop-Tool: hier geht es nicht darum, ein Bild zu retten. Es geht darum dein Bild noch besser wirken zu lassen. Und das mit wenigen Klicks. Klingt super, oder?
2️⃣ Warum ich das Crop-Tool bei so ziemlich jedem Bild nutze
Fotos erzählen Geschichten. Und entscheidend für die Geschichte deines Fotos ist, was in dem Bild zu sehen ist. Das gilt nicht nur für dein Hauptmotiv, sondern auch und besonders für das, was man um dein Hauptmotiv herum sehen kann. Daher entscheiden manchmal nur wenige Pixel über die Wirkung deines Bildes.
Das Crop-Tool kann dabei den Unterschied machen zwischen Klarheit und Unruhe in deinem Bildaufbau. Zwischen dem Fokus auf deinem Hund oder der Ablenkung durch Gegenstände im Hintergrund. Von einem guten zu einem richtig guten Foto mit wenigen Klicks. Du siehst, ich bin ein Fan des Crop-Tools! Um dir zu zeigen, warum das so ist, hab eich dir ein paar Beispiele mit gebracht, die wir uns im nächsten Abschnitt ansehen.
3️⃣ Praktische Beispiele für die Wirkung des Crop-Tools
Kommen wir zu ganz praktischen Beispielen für die Wirkung des Bildzuschnitts. Wir starten mit einem Fotos der tobenden Pixie. Du siehst zuerst das Bild im Originalzuschnitt, wobei ich dir den späteren Bildausschnitt des finalen Bildes markiert habe. Du siehst sofort, dass durch den finalen Beschnitt der Fokus viel stärker auf Pixie liegt. Dadurch sieht man den Hund nicht nur besser, sondern das Bild wirkt auch gleich viel emotionaler dadurch, dass mit dem Crop Pixie mehr zu sehen ist.


Weiter geht es mit einem Foto vom süßen Filou. Hier habe den Ausschnitt so gewählt, dass ich mein eigentliches Ziel mit dem Foto erreichen konnte: ich wollte Filou im Rennen so fotografieren, dass er mittig zum Tor im Hintergrund ausgerichtet ist. Durch das rote Tor im Hintergrund habe ich nämlich einen schönen Kontrast zum dunklen Fell und der Hund hebt sich perfekt vom dunklen Backstein der Gebäude ab. Um das zu erreichen, musste ich das Bild aber ordentlich zuschneiden. Vorteil: das Bild wirkt so harmonischer und vor allem ist Filou viel präsenter mit dem finalen Bildzuschnitt.


Im letzten Beispiel will ich dir noch einmal ein Bild mit Filou zeigen. Dieses Bild zeigt besonders, wie dramatisch der Unterschied durch den Bildschnitt sein kann.
Eigentlich wollten wir fotografieren, wie Filou auf den coolen Sonnenliegen steht/liegt. Dazu hatten wir Leckerchen auf der Liege platziert, um ihn zu motivieren, auf die Liege zu springen. Filou hatte aber einen anderen Plan 😅. Und weil ich für das Foto weiter weg war und den Moment nicht verpassen wollte, habe ich mich nicht bewegt sondern einfach fotografiert (ich hatte eine Festbrennweite auf der Kamera) und entschlossen, später entsprechend zu croppen. Wenn du die beiden Bilder nun vergleichst, wirst du direkt sehen, wie unterschiedliche die Wirkung durch den extremen Crop ist. Drei Klicks, große Wirkung. Das ist die Magie des Crop-Tools!


4️⃣ Fünf praktische Tipps für deine Arbeit mit dem Coop-Tool
Okay, okay: wenn du bis hierhin gelesen hast, dann wirst du das Potenzial des Crop-Tools verstanden haben. Damit du gleich mit dem Ausprobieren loslegen kannst, habe ich dir fünf Tipps zum Umgang mit dem Tool zusammengetragen. So gelingen dir schnell gute Ergebnisse.
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Frag dich vor deinem Crop (und generell der Bearbeitung): welche Geschichte soll das Foto erzählen? Dann schau auf dein Foto: was lenkt von deiner Geschichte ab oder stört sogar? Passe den Bildzuschnitt so an, dass das Foto deine Geschichte unterstreicht.
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Zwei kleine, aber sehr, sehr wichtige Tipps! Erstens: achte auf gerade Linien im Bild. Ein schiefer Horizont, schiefe Linien von Objekten im Hintergrund lassen dein Bild sofort amateurhaft aussehen.
Zweitens: schaut dein Hund nicht direkt in die Kamera, sondern zur Seite, dann sollte in Blickrichtung deines Hundes mehr Platz sein, als auf der anderen Seite. Mit dem Crop-Tool kannst du solche Dinge in deinem Bild perfekt ausbalancieren.
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Eine alte Binsenweisheit, die auch bei der Fotografie hilft. Denk an das Bild von Filou auf der Sonnenliege. Je weniger Objekte im Bild zu sehen sind, je mehr liegt der Fokus auf deinem Motiv und der Aussage, die du damit erzielst. Plus: was nicht im Bild ist, kann nicht ablenken 😉
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Das Format (oder auch Seitenverhältnis) deines Fotos hat eine große Auswirkung auf dein Foto. So kann sich die Wirkung deines Bildes mit einem rechteckigen Format (z.B. 4×5) zu einem quadratischen Format sehr unterscheiden. Probiere also unterschiedliche Formate aus, um zu schauen, was am besten passt. Die meisten Apps haben sogar Voreinstellungen für die verschiedenen Formate, die du dann easy ausprobieren kannst.
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So stark das Crop-Tool wirkt, so gefährlich kann der Einsatz auch sein. Daher hier ein paar Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest:
Körperteile “abschneiden”
Beschnitt zu eng wählen
Objekte am Bildrand, die ablenken, nicht wegschneiden
Crop um jeden Preis
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In beiden Tools von Adobe kannst du. bei aktiviertem Crop-Tool “Overlays” zu verschiedenen Theorien des Bildaufbaus aktivieren. Dadurch werden dir unterschiedliche Linien auf das Bild gelegt, die dir helfen, den Beschnitt richtig auszuwählen. In beiden Tools kannst du dies mit der O-Taste einblenden. Durch wiederholtes Drücken der Taste wechselst du zwischen den Optionen durch.
5️⃣ Warum Cropping nicht bedeutet, dass das Originalbild schlecht war
Jetzt könntest du vielleicht denken: “Wenn ich mein Foto im Nachgang beschneiden muss, dann habe ich das Foto falsch aufgenommen”. Ehrlich: das ist 💩.
Für mich ist das Croppen kein Ausbessern, sondern ein Verfeinern. Ich nutze dieses Tool in den seltensten Fällen, weil ich nicht zufrieden bin mit dem, was da aus der Kamera herauskam. Sondern weil ich mehr aus dem Bild herausholen will.
Und gleichzeitig beginnt der perfekte Bildschnitt schon beim Fotografieren. Wenn du den Bildaufbau beim Fotografieren verhaust, beschneidest du auch die Möglichkeiten, die du dann mit dem Crop-Tool hast. Daher lasse ich zum Beispiel immer noch etwas zusätzlichen Raum in meinem Bildaufbau, um bei Bedarf in der Bildbearbeitung noch mehr Spielraum zu haben. Das ist für mich natürlich auch möglich, weil ich mit hochwertigem Equipment arbeite, dass mir eine Bildqualität ermöglicht, die auch extremem Bildbeschnitt zulässt, wie beim Bild von Filou.
6️⃣ Fazit und Abschluss: Schnipp, schnapp und mehr Wirkung
Das Crop-Tool ist keine Korrektur, es veredelt deine Bilder.
Daher frage ich mich auch beim Zuschnitt meiner Bilder nicht nur “Was soll weg”, sondern viel mehr “Was soll bleiben”?
Denn genau das ist eine der wichtigsten Aspekte beim Bildzuschnitt: den Fokus klar setzen. Das Crop-Tool hilft dir dabei, aus deinem Foto eine echte Geschichte zu machen.
Wenn du also deine nächsten Bilder bearbeitest (oder nochmal durch dien Archiv gehst), dann probiere es einfach mal aus. Spiel mit dem Bildausschnitt. Oder, auch eine richtige gute Übung: schau dir Fotos an, die dir gut gefallen und analysiere den Bildzuschnitt und Bildaufbau. Gerade über dieses Analysieren schulst du dich und dein Auge für deine eigenen Bilder.
Du hast Fragen oder Feedback? Dann hinterlasse mir doch einen Kommentar unter dem Beitrag und ich melde mich bei dir ⬇️.
😵💫 Hast du das Gefühl, du steckst gerade mit deiner Fotografie fest? Oder fängst du gerade an, dich mit Fotografie zu beschäftigen und weißt nicht so richtig, wo du gerade anfangen sollst? Dann schreib mir doch einfach! Ich biete individuelle Coachings, online wie vor Ort an, um dich und deine Fotografie aufs nächste Level zu bringen.