Warum ich keine Mini- oder Blütenshootings für Hunde anbiete
Ein Fotoshooting im Frühling. Dein Hund in einem Blütenmeer. In zwanzig Minuten entstehen zwei, drei Fotos. In der Regel für unter 100€. Klingt verlockend, oder?
Gerade bei Instagram sieht man jetzt, zur Blüte der Heide, aber auch seit dem beginnenden Frühling sehr viel Werbung von Fotograf:innen für kleine Blütenshootings. Daher erreicht mich auch regelmäßig die Frage, warum ich solche Formate nicht anbiete.
In diesem Beitrag erzähle ich dir, warum ich mich ganz bewusst gegen solche Formate entschieden habe. Und was du und dein Hund stattdessen bei mir erwarten dürft. Also, lass uns loslegen ⬇️
1️⃣ Was steckt hinter Mini- & Blütenshootings?
Vorab ein kleiner Disclaimer: was in diesem Artikel folgt ist meine Meinung und Sicht der Dinge. Ich will weder andere Fotograf:innen, noch deren Formate bewerten. Das ist mir wichtig zu sagen. Sicher ist ja bekanntlich sicher 🙃.
Mini-Shootings im Studio, genau wie Blütenshootings, klingen im ersten Moment nach einer praktischen und gleichzeitig schönen Möglichkeit, professionelle Fotos vom eigenen Hund zu bekommen.
Kompakt, preislich attraktiv und meist mit saisonalem Setting: einem weihnachtlich geschmückten Studio, Kirschblüten im Frühling, Heide im Sommer, Laubwald im Herbst. Dazu der typische Ablauf in kurzen Zeitfenstern.
Also meist 15-30 Minuten ist dann der Zeitslot, den du für die Fotos von deinem Hund buchst. In diesem Slot folgen dann Fotos mit einem festgelegten Set von Posen an festen Locations. Am Ende erhältst du dann meist zwei bis drei Fotos in digitaler Form als Ergebnis aus der Session.
2️⃣ Warum ich bewusst keine Mini- & Blütenshootings anbiete
Ich weiß, Mini- und Blütenshootings auf Instagram machen immer gut was her für Werbung und können organisatorisch attraktiv sein - vor allem für die, die solche Formate anbieten. Und darin steckt für mich gleich der erste Aspekt, warum ich diese Formate nicht anbiete.
Denn aus der Perspektive der Fotograf:innen gedacht bieten solche Formate einige Vorteile: ein durchweg identisches Setting, in dem sich die Posen und Abläufe wiederholen. So kommt man schnell in einen Flow und Routine und - das weiß jeder - wer eine Routine aufbaut, dem gehen Dinge leichter von der Hand. Auch in der Bildbearbeitung nach der Aktion ist dieses Setting vorteilhaft für die Anbietenden. Denn durch identische Settings und Lichtverhältnisse kann die Bearbeitung enorm beschleunigt werden, da einmal festgelegte Einstellungen schnell auf alle anderen Bildern übernommen werden können.
Am Ende ist noch etwas verlockend: in kurzer Zeit schnelles Geld verdienen. Rechne doch mal hoch, was Fotograf:innen mit ihren Mini-Sessions an einem Tag verdienen und lege das neben den Preis für ein individuelles Fotoshooting 😉 . Und noch ein Fun Fact am Ende: genau solche Formate werden auch von einigen (teils zwielichtigen) Coaches für Fotograf:innen angepriesen, um in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Geld zu verdienen.
Versteh mich an dieser Stelle richtig: natürlich hat dieses Format seine Daseinsberechtigung. Genauso, wie alle Fotograf:innen auch Geld verdienen wollen und müssen. Daher verstehe ich alle da draußen, die die praktischen Vorzüge dieses Format’s für sich nutzen wollen.
Gleichzeitig habe ich mich dafür entschieden, mein Angebot vom Hund aus zu denken und als Erlebnis anzubieten. Also keine schnellen Ergebnisse. Keine identischen Abläufe. Sondern lieber mehr Zeit nehmen und dafür individuell arbeiten. Nicht nur schöne Fotos, sondern auch wertvolle Momente schaffen. Momente, wie der auf dem nächsten Bild entstehen eben nicht in solchen Mini-Sessions. Weil dazu schlichtweg der Raum fehlt.
Doch neben dem Umstand, dass bei solchen Sessions der Fokus eher auf dem Setting liegt und so die Persönlichkeit von dir und deinem Hund der Inszenierung weichen muss, gibt es noch einen Punkt, warum ich keine Frühlingsblüten-Shootings anbiete.
Denn: die meisten Frühblüher, die gern für solche Sessions genutzt werden, sind giftig für Hunde.
Dieser Hinweis wird bei vielen Werbungen und Aktionsbeschreibungen leider ausgespart, ist aber gar nicht so unerheblich. Natürlich unterschieden sich die Frühblüher in ihrer Giftigkeit. Manche dieser Pflanzen führen “nur” zu Magen-Darm-Beschwerden. Andere Blumen wiederum, wie zum Beispiel Narzissen (und hier besonders deren Zwiebeln) können zu schweren Vergiftungen führen.
Natürlich kann man hier relativieren, dass die Hunde in der Situation ja ständig unter Beobachtung sind und ggf. interveniert werden kann. Ausschließen kann man blöde Situation in solchen Sessions leider nie. Aus diesem Grund, und dem hohem Grad an Inszenierung und mangelnder Individualität, biete ich diese Sessions einfach nicht an. Und würde diese auch nie für unsere eigenen Hunde buchen.
Dein Hund ist für mich kein Zeitslot, der abgearbeitet werden will. Ich will keine Fotos von der Stange anbieten. Dein Shooting bei mir soll ein individuelles Erlebnis sein, an deren Ende individuelle Ergebnisse und Erinnerungen entstehen.
3️⃣ Was stattdessen bei mir im Fokus steht
Heißt das jetzt, dass du bei mir keine schönen Fotos mit deinem Hund zum Beispiel in der blühenden Heide bekommst?
Doch, denn die Location für dein individuelles Fotoshooting suchst du dir ja selbst aus. Du wirst bei mir nur keine Shootingaktionen wie weiter oben beschrieben erleben.
Wenn du mit deinem Hund zu mir kommst, dann bekommst du eben nicht ein standardisiertes Drehbuch. Stattdessen gehen wir gemeinsam auf eine schöne Spazierrunde und ich halte von dem, was wir da erleben, schöne Fotos fest.
Dazu kommt, dass wir uns ausführlich kennenlernen, bevor wir überhaupt Fotos machen. In unserem Vorgespräch erzählst du mir von dir, von deinem Hund und was diesen für dich besonders macht.
Beim individuellen Outdoor-Shooting gibt es dann auch kein Zeitlimit. Das nimmt sowohl dir und deinem Hund, aber auch mir, den Druck innerhalb eines kurzen Zeitraums abzuliefern. Wir machen entspannt und in Ruhe unser Ding und schauen, was passiert. Und das genießen wir dann einfach zusammen.
Ganz ehrlich: genau diese individuelle Herangehensweise liebe ich so sehr. Es ist natürlich komplexer und anstrengender für mich, da es ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und geistiger Flexibilität von mir erfordert. Gleichzeitig entstehen dadurch aber auch die tollsten Geschichten. Einige davon kannst du hier in meinem Blog nachlesen. Außerdem ist dieses Setup auch perfekt für Hunde, die Besonderheiten im Verhalten mitbringen, denen wir mit dieser Herangehensweise gerecht werden können.
So entstehen bei mir Fotos, mit einem hohem emotionalen Wert. Und genau das kann einfach bei Mini-Sessions nicht entstehen, was in der Natur der Dinge liegt und schlichtweg logisch ist.
4️⃣ Wann Mini-Sessions vielleicht besser zu dir passen als mein Format
Butter bei die Fische und eine Portion Realtalk zum Ende: Mein Shootingansatz ist nicht für jedes Hund-Mensch-Team oder jede Gelegenheit gemacht. Und das ist auch gut so.
Wenn du also schnell ein paar schöne Bilder von deinem Hund möchtest oder eine möglichst günstige Möglichkeit suchst “mal eben ein paar Fotos machen zu lassen” - dann könnten die obengenannten Formate richtig für dich sein. Und das ist völlig fein. Es gibt wirklich sehr tolle Fotograf:innen da draußen, die solche Formate mit richtig schönen Ergebnissen anbieten.
Ich habe mich jedoch ganz bewusst für einen anderen Weg entschieden. Für mich selbst und unsere Hunde genauso wie für meine Kund:innen. Diese Unterscheidung und klare Abgrenzung ist mir wichtig, weil sie dir ermöglicht schnell einschätzen zu können, ob mein Angebot und ich für dich das Richtige sind.
5️⃣ Zwei Ausnahmen, bei denen Mini-Sessions für mich sinnvoll sind
So konsequent ich mich gegen Mini- und Blütenshootings als reguläres Angebot entschieden habe, so gibt es doch zwei Ausnahmen. Bei diesen folgenden Themen greife auch ich gezielt auf Mini-Formate zurück:
🌀 Agility-Shootings
Hier geht es um kurze, actiongeladene Sequenzen. Festgelegt auf einen Parcours, in dem klar ist, was wann passiert. Das Format ist von Natur aus kürzer, planbarer und braucht keine tiefergehende Beziehung vor der Kamera. Stattdessen geht es hier um gute Reflexe, Technik und ein Gespür für den Moment. Außerdem vollbringt dein Hund hier eine körperliche Höchstleistung, die über einen längeren Zeitraum gar nicht zu halten wäre.
💚 Tierschutzaktionen und Spendenformate
Wenn ich Mini-Sessions für den guten Zweck anbiete, wie etwa auf dem Tierheimfest im Juli, dann geht es nicht um schöne Kulissen oder schnelle Bilder, sondern um Unterstützung. In diesen Fällen dient das Mini-Format einem größeren Ziel und das ergibt für mich absolut Sinn. Das Gleiche gilt für die Fotosessions, bei denen es um Erinnerungsfotos für die Ehrenamterler:innen mit den Hunden geht, die sie betreuen. Hier ist schlichtweg der Rahmen für ausführliche Outdoor Fotoshootings leider nicht gegeben.
6️⃣ Fazit & Abschluss
Damit sind wir auch schon am Ende für heute angelangt. Ich hoffe ich konnte dir gut darlegen, warum sich die Mini-Fotoaktionen für mich irgendwie nicht so richtig stimmig anfühlen.
Ich möchte nicht einfach nur hübsche Bilder liefern. Es soll um eine tolle Zeit für dich mit deinem Hund und um echte Erinnerungen gehen. Und das braucht Zeit, Vertrauen und Raum.
Deshalb habe ich mich ganz bewusst gegen das klassische Mini-Format entschieden. Nicht, weil es grundsätzlich schlecht ist, sondern weil es nicht zu meiner Art der Fotografie passt.
Wenn du dich in meiner Herangehensweise wiederfindest und dir ein entspanntes, echtes Fotoerlebnis für dich und deinen Hund wünschst – dann freue ich mich sehr darauf, euch kennenzulernen.
➡️ Schreib mir gern, wenn du neugierig geworden bist. Ich freue mich auf eure Geschichte.
Genauso gern kannst du mir einen Kommentar hinterlassen, wenn du Rückfragen, Feedback oder deine Gedanken zu dem Thema teilen magst. Oder vielleicht hast du schon ein oder mehrere dieser Kurzsessions mit deinem Hund gebucht und hast noch Aspekte, die ich hier nicht beleuchtet habe. Auch dann gern in die Kommentare damit ⬇️💬
Vielen Dank fürs Lesen und schon jetzt auch für dein Feedback, egal auf welchem Wege es mich erreichen wird 🫶🏻.