Mein Weg in die Selbstständigkeit und was ein Berg in Norwegen damit zu tun hat
Mit dem 1.9.2025 hat für mich ganz offiziell ein neues Kapitel begonnen: ich bin jetzt voll und ganz selbstständig mit meiner Fotografie. Ein Meilenstein, der nicht über Nacht kam. Der Gedanke daran ist in den letzten Jahren gereift und bis zum tatsächlichen Schritt in die Gründung brauchte es nicht nur viel Zeit, sondern auch viele Gedanken, Zweifel und Gespräche. Und einen ganz bestimmten Moment auf einem Berg in Norwegen.
Das Bild oben zeigt mich genau dort. Das Wetter war sehr wechselhaft, die Sonne brach immer wieder durch die Wolken und der Ausblick war einfach nur schön.
In meinem heutigen Beitrag nehme ich dich mit zu diesem Moment und meiner Entscheidung, die alles geändert hat. Und damit auch zu dem Punkt, warum dieser Berg und dieser Moment ein ganz Besonderer für mich sind. Los geht’s ⬇️
1️⃣ Ein Blick zurück
Ich habe bereits in einem vorangegangenen Blogbeitrag ein wenig von meinem Weg durchs Leben und zur Fotografie beschrieben. Falls du hierzu mehr wissen willst, dann ist dieser Artikel richtig für dich. Daher fasse ich mich hier kurz, was meine Vita angeht 🙃.
Die Fotografie begleitet mich schon lange durchs Leben. Ob in Form der Bildbände meines Opas, die erste (noch analoge) Kamera oder die erste Spiegelreflexkamera. Das Fotografieren hat mich schon immer fasziniert.
Einen richtigen Push bekam das Thema bei mir, als wir angefangen haben zu reisen. Dazu kam, dass ich um 2019 herum auch anfing die Videos von bekannten YouTubern wie Peter McKinnon zu schauen. Sein Bucket-Shot-Video hat ich total fasziniert und eine neue Welle der Begeisterung für die Fotografie ausgelöst. Dadurch habe ich angefangen mich intensiv mit Themen wie Bildaufbau, Bildbearbeitung und generell der Theorie der Fotografie auseinanderzusetzen und dadurch große Sprünge in der Qualität meiner Bilder zu machen.
Ich begann schon damals auch immer wieder Geld mit meiner Fotografie und meinem Know-How zu verdienen - allerdings fehlte mir der Mut, hier mit voller Ambition reinzugehen. Obwohl ich schon hier mit dem Gedanken gespielt habe, mich als Fotograf selbstständig zu machen.
Ein Bild aus meinem Reisefotografie-Archiv von einer Norwegenreise
2️⃣ Der Beginn meiner Reise als Hundefotograf
Auf der Suche nach mehr Sinnhaftigkeit in meinem Leben habe ich Anfang 2024 begonnen ehrenamtlich die Hunde für das Tierheim Duisburg zu fotografieren. Direkt beim ersten Shooting haben Kati und ich dann auch diese süße Hundedame kennengelernt, die dann vier Wochen später bei uns einzog:
Unsere Syra gehörte zu den ersten Hunden, die ich für das Tierheim fotografiert habe. Ein paar Monate später folgte dann auch unser zweiter Hund, Maxi. Hier ein Foto aus dem Vermittlungsshooting mit ihm ⬇️
Aus dieser Tätigkeit sind aber nicht nur unsere zwei hündischen Mitbewohner “entstanden”, ich habe auch sehr schnell gemerkt, wie sehr mich die Arbeit mit den Hunden erfüllt. Und auch das Feedback zu meinen Fotos wurde immer besser und gleichzeitig trudelten Anfragen bei mir ein von Privatleuten, die meine Fotos gesehen hatten und sich wiederum Fotos ihrer Schützlinge wünschten.
Fast forward ein paar Monate später beschloss ich, dass ich ein Kleingewerbe anmelde und nebenberuflich, als Ausgleich zu meinem Job als Führungskraft im Vertrieb, Hundefotografie anbiete. Das war am 1.4.2024. Und während die Auftragslage in dem Bereich stieg kam wieder dieser Gedanke auf: “Sollte ich das nicht hauptberuflich machen?”.
3️⃣ Ein Berg in Norwegen und Klarheit über meinen weiteren Weg
Gleichzeitig zu diesen Gedanken merkte ich auch immer mehr, dass mir in meinem Hauptjob etwas fehlte. Und so spürte ich, dass ich etwas ändern will in meinem Leben, wusste nur noch nicht so richtig, wie und wohin es gehen soll. Und dann kam im September 2024 unsere Norwegenreise. Unser erster Urlaub in unserem Lieblingsland mit Hund.
Und am vorletzten Tag in unserer schönen Unterkunft in einem Wandergebiet im Süden Norwegens, kam dann der magische Moment. Das Wetter war wechselhaft und ich war irgendwie total unruhig. Kati hatte aber keine Lust mehr rauszugehen und so bin ich allein losgestiefelt. Da unsere Hütte mitten in einem Wandergebiet lag, konnte ich direkt von unserer Haustür auf aus diesen kleinen Berg hochwandern, auf dem dann das Titelbild dieses Artikels entstand. Den ganzen Weg hinauf beschäftigte mit der Gedanke: “Wie soll es weitergehen mit meinem Leben?”. Als ich oben ankam war der Gedanke immer noch da und ich grübelte vor mich hin. Es sah nach schlechtem Wetter aus und ich war kurz davor wieder runterzugehen, als plötzlich die Sonne durch die Wolken brach - und das irgendwie auch einen Damm in meinem Kopf löste. Denn ich in diesem Moment war plötzlich die Klarheit da. Keine Ahnung warum, aber in diesem Moment wusste ich, was mein Weg sein wird. Es stand fest: ich mache mich selbstständig.
Ich habe den Moment oben noch genossen, ein paar Fotos gemacht und als die nächsten Regenwolken in der Entfernung zu sehen waren, bin ich wieder runter. Und plötzlich war da eine Leichtigkeit, die ich lange nicht mehr hatte. Ich wusste nicht genau wann es soweit sein würde, ich wusste nur, dass es passieren würde. Zurück an der Hütte habe ich direkt mit Kati gesprochen und sie bestärkte mich in meinem Vorhaben. Ein wenig später hielt ich für mich fest: spätestens 2026 soll es soweit sein.
Und dann kam der Dezember 2024. Es zeichnete sich schon vorher ab, dass mein damaliger Arbeitgeber in Schieflage geraten war. Doch nun hieß es, die Lage sei dramatischer als erwartet und man würde nicht umhin kommen Stellen abzubauen. Meine war mit dabei. So komisch es klingt: dies war das fehlende Puzzle-Teil zu der Entscheidung, die ich auf dem Berg gefällt hatte.
4️⃣ Von der Entscheidung in die Umsetzung
Etwa ein Jahr nach dem Moment auf dem Berg, sitze ich nun hier und schreibe diese Zeilen. Ein irres Gefühl. An dieser Stelle möchte ich es nochmal sagen, weil ich es manchmal selbst nicht glauben kann: diese Geschichte ist wirklich genauso passiert. Klingt ein bisschen zu sehr nach Hollywood-Film, ich weiß, aber genau das ist eben passiert.
Und dann kam der 1.9.2025. Ich hatte etwa zwei Wochen zuvor die Zusage für den Gründungszuschuss erhalten und darf nun meinen Traum leben. Manchmal kann ich es selbst kaum glauben, da bin ich ehrlich 😀.
Der Weg bis hierhin fühlte sich immer wieder wie der Bergwanderung in Norwegen an. Ein Auf und Ab der Gefühle. Zweifel hier, Erfolgserlebnisse da und Ideen noch und nöcher. Tolle Kundinnen und Kunden, Rückschläge, schöne Momente und Griffe ins Klo - es war wirklich alles dabei. Es gibt aber einen roten Faden, der sich quer durch alle Momente zieht: meine Leidenschaft fürs Fotografieren und mein Herzensthema, der Tierschutz. Denn mit jedem Auftrag, den ich gewinne, spende ich ans Tierheim Duisburg. Diese Mischung aus Selbsterfüllung und Sinnhaftigkeit gibt mir ein ganz neues Lebensgefühl. Kurz um: ich liebe es! Und ich durfte in den letzten Monaten so viele tolle Momente erleben. Ich bin so unendlich dankbar, dass ich dieses Leben führen darf!
Eines meiner Highlights: die Fotosession für den Lebenshof “Land of Healing” in der Lüneburger Heide (Handyfoto).
5️⃣ Was ich gelernt habe und dir mitgeben möchte
Mein Weg, der mich dorthin geführt hat, wo ich heute bin, ist alles andere als geradlinig. Gefühlt habe ich alle Umwege mitgenommen, die das Leben mir in den Weg gestellt hat. Gerade die letzten zwölf Monate haben mir viele wichtige Erkenntnisse gebracht, die ich dir gern mitgeben möchte:
Warten bringt dich nicht weiter. Seit 2021 hege ich den Traum und die Gedanken, mich selbstständig zu machen. Nicht umgesetzt habe ich es immer mit den Gedanken, nicht bereit zu sein. Guess what: man ist nie zu 100% vorbereitet. Man ist aber auch nie zu 100% unvorbereitet 😉.
Bewegung bringt dich zum Ziel. Es klingt total blöd und gleichzeitig ist es wichtig, es zu sagen: durch reines Nachdenken wurde noch kein Ziel erreicht und keine Erfahrung gemacht. Einfach mal losgehen und loslegen, Erfahrungen sammeln, den Weg anpassen und dann von diesen Kreislauf von vorne beginnen. Das bringt dich zu Erkenntnissen und zum Ziel. Wobei das Ziel sich dann auch mal ändern kann 🙃.
Niemand hat alle Antworten. Selbst Weltstars haben mal klein angefangen. Vor drei Leuten gesungen bevor sie Arenen ausverkauft haben. Also Vergleich dich nicht mit denen, die jahrelangen Vorsprung haben. Damit machst du dich nur klein und du schaffst unrealistische Erwartungen an dich selbst.
Dein Weg ist deiner. Klingt auch komisch, ist aber wichtig. Dein Weg muss nicht für andere nachvollziehbar und logisch sein. Es muss ich für dich richtig anfühlen. Wenn du auf dem Weg Menschen an deiner Seite hast, die dich bestärken, motivieren und begleiten - perfekt! Lass dich aber nicht von deinem Weg abbringen, weil du andere deine Entscheidung in Frage stellen oder nicht nachvollziehen können.
Umgib dich mit Leuten, die dir gut tun. Das gilt einfach für jede Facette im Leben. Achte darauf, mit wem du dich umgibst. Die Leute um dich herum beeinflussen auch, was und wer du bist.
In meinem Leben war es der Moment auf dem Berg in Norwegen, der mir plötzlich glasklar zeigte, wohin ich will. Vielleicht ist es für ein Gespräch mit einem lieben Menschen, ein Gedanke, auch eine Reise oder vielleicht sogar dieser Text hier. Wenn du spürst, dass du für etwas brennst, aber dich nicht traust loszugehen: F*ck it! Lass dich nicht bremsen und geh los! Warte nicht auf den perfekten Zeitpunkt. Denn der ist immer dann, wenn du dich aufmachst, deiner Leidenschaft zu folgen.
6️⃣ Fazit & Abschluss
Das war heute mal ein ganz anderer Beitrag als sonst. Ein sehr persönlicher Beitrag. Vielleicht auch einer, der dich zum Denken anregt. Egal was dieser Text mit dir macht, ich will dir danke sagen! Danke dafür, dass du mich auf meinem Weg begleitest 🫶🏻. Solltest du es noch nicht gesehen haben: zur Feier meines besonderen Moments und Meilenstein veranstalte ich gerade ein Gewinnspiel. Dieses läuft noch bis zum 12. September 2025! Wenn du noch nicht dabei bist, dann schau gern beim verlinkten Artikel vorbei und sichere dir deine Chance.
Ich freue mich sehr darüber, dass du mich bei meinem neuen Kapitel begleitest. Hier auf meinem Blog, auf Instagram oder vielleicht sogar durch eine Buchung bei mir. Danke, dass du bist 🫶🏻.